“Die Geisteskraft hilft gegen die Sündenmacht” – eine Pfingstpredigt von Claudia Sommerauer

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Pfarrerin, Psychotherapeutin und Heilpraktikerin Claudia Sommerauer trägt die Pfingstliturgie vor

Einen trostreichen und inspirierenden Pfingstgottesdienst mit heiligem Abendmahl durfte die evangelische Kirchengemeinde der Christuskirche Viechtach an diesem Pfingstsonntag feiern.

Claudia Sommerauer, Pfarrerin und Psychotherapeutin

Gestaltet wurde der Gottesdienst von Claudia Sommerauer, Pfarrerin und Psychotherapeutin. Denn: “Pfarrer Roland Kelber hat die überaus große Freude zu heiraten” so Sommerauer zur Begrüßung. Früher Krankenhauspfarrerin in Großhadern, München, ließ sie sich nach dem Tod ihres Mannes beurlauben und führt seither eine psychotherapeutische Praxis in Tafertsried bei Gotteszell. Sie hat auch eine Praxis in München. “Ich arbeite so gern.”

In einer wunderbaren Predigt zu einem Predigt-Text aus Römer 8 ermutigte die Geistliche die Gläubigen, aufzustehen vom Tod der Sündenmacht und sich von der Geisteskraft Gottes lebendig machen zu lassen. “Mögt ihr auch wie tot sein, dann schenkt euch Gott die Kraft zum Leben. Das geschieht durch die Geisteskraft, die in euch einzieht.” erklärt Paulus (nach einer modernen, eher unbekannten Bibelübersetzung).

Aufstehen aus einer vom Tod geprägten Lebenseinstellung 

Es sei, erläuterte Sommerauer in ihrer Predigt, eine schwere Last: der Todeskraft unterworfene Körper. Wie können wir da verstehen, dass das Leben schon hier und jetzt den Sieg davonträgt? Schon die ersten Christen in Rom erkannten in dieser etwas “spröden theologischen Formulierung” im Römerbrief des Paulus eine frohe Botschaft, die einen aufatmen lasse. Der Geist befreie von der Sünde und erwecke uns zu neuem Leben, damals wie heute! “Der durch die Sündenmacht dem Tod unterworfene Mensch wird entflammt und steht auf, voll Freude und Frieden.”

Das Wort Sünde werde oft im Sprachgebrauch oft verharmlost. Sünde sei sozusagen salonfähig geworden. Als Beispiele nannte Sommerauer die Verkehrssünder, die Steuersünder, die Rede “immer eine Sünde wert” oder das Stücken Schokolade, mit dem man mal ein wenig “sündige”. Doch Sünde sei nicht eine einzelne Tat. Die Sünden seien nicht die Summe all meiner Fehltritte und schlechten Taten, die am Ende meines Lebens in die Waagschale gelegt werden. Sünde sei vielmehr eine gottlose Lebensart, eine egoistische Haltung, in welcher der Mensch laut Luther “sich in sich selbst verkrümmt”, sich in sich verdrehe, nur noch seine eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen zulasse, wie die anderen Menschen und wie die Geschehnisse zu sein haben. Mit einer derartigen Lebenshaltung habe man sich der Sündenmacht des Todes unterworfen.

In liebevoller Verbundenheit mit allen Geschöpfen

“Nur in liebevoller Verbundenheit mit allen Geschöpfen, Menschen, Tieren Pflanzen und der Natur, mit Fürsorge für sie, befreit mich das Gesetz der Leben schaffenden Geistmacht von der Macht des Todes und schenkt neues Leben!” So wie Jesus die Toten auferweckt habe, so werde er auch uns lebendig machen. “Lebendig werden durch Gottes Geistkraft – die Herrschaft des Todes abschütteln – Aufstehen!” Vieles lenke uns ab, zum Beispiel die eigene Vergangenheit, was mir angetan wurde. Dabei sei es eine schwere Last, anderen etwas nachzutragen. Der ständige Hader nehme unseren freien Lebensraum ein. Das scheine oftmals bequemer, als den Ballast der Vergangenheit abzulegen. Vergeben, die eigenen Unzulänglichkeiten auch sehen, dazugehöre Mut und Zuversicht!

Gott etwas zutrauen

“Christsein bedeutet nicht, dass sich alle Probleme einfach in Wohlgefallen auflösen. Ich kann mich aber aufmachen, dass die Geistkraft in mir mutig atmet und ich den Weg ins Leben finde. Der Glaube der Auferstehung besteht am Ende und ist auch jetzt schon da. Er ist die Mitte des Christseins. Trauen Sie Gott etwas zu! Werden Sie nicht im Totenreich beheimatet! Stehen Sie auch morgen wieder auf!” ermutigte Pfarrerin und Psychotherapeutin Claudia Sommerauer die Zuhörenden.

Und im anschließenden Gebet hieß es: Befreie uns von der Sorge um uns selbst und lass uns vertrauen, dass DU für uns sorgst. Amen

In der anschließenden Abendmahlsfeier mit Hostien und Wein in Einzelkelchen wurden die Gläubigen für ihren weiteren Weg gestärkt, ebenso wie durch die festlichen Lieder, die Evi Fleischmann an der Orgel begleitete.

Gesegnet in die kommende Zeit gehen

“Ich war überwältigt! Die Pfarrerin erinnerte mich sehr an Maria. Sanft und allumfassend-liebend-annehmend. – – – ” (Dorothea Stuffer)

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