Dorothea Stuffer

Malerin und Bildhauerin

Atelieradresse:

Kreuzbergstraße 11
94234 Viechtach

Tel.. 09942 3565
E-Mail: info(at)dorothea-stuffer(dot)de
www.dorothea-stuffer.de


Doris Galerie

 


Schäfchen zählen auf dem Pilgerweg

"Es geht nicht um Vollkommenes".
 

Ein Stück Blech, zwei Blechscheren und ein Hammer. Dazu
eine kleine Garage als Werkstatt, ausreichend Phantasie und eine riesige
Portion handwerkliches Geschick. Schon ist das Kunstwerk fertig. Mehr
braucht Dorothea Stuffer nicht, um die süßen Blechschafe herzustellen, die
Viechtachern und Gästen der Stadt wahrscheinlich sofort auffallen, wenn sie
in den Ort hineinfahren. Mit einfachsten Mitteln werkelt die 53-jährige
Künstlerin an ihren Skulpturen, die bei Jung und Alt Entzücken hervorrufen.
Liebevoll wird jede einzelne verziert, so dass keine dem anderen gleicht.

Aber was machen denn all die Blechschafe am Wegesrand? Diese Frage wird sich
wohl schon so mancher Besucher irritiert gestellt haben. Klein, groß, in der
Herde, allein, bunt, einfarbig ­ in allen Variationen sind die Blechtiere zu
bestaunen. Bei genauerem Betrachten fällt auf, dass einige der Schafe mit
dem Aufdruck “Pilgerweg“ beschriftet sind.

Die Schäfchen markieren also einen Weg: den Pilgerweg Sankt Wolfgang. Dieser
Pilgerweg ist ein Projekt, das sich als Ziel einen grenzüberschreitenden Weg
zu Ehren des Heiligen Wolfgang gesetzt hat. Das Herzstück führt von
Viechtach zur Wallfahrtskapelle Sankt Wolfgang in Böbrach. “Es ist ein
Selbstläufer, erklärt Dorothea Stuffer begeistert. Die Idee des Pilgerweges
sei sehr gut angekommen und ziehe immer weitere Kreise. Und warum
ausgerechnet Schafe als Markierung des Weges? “Es war zunächst Intuition,
erzählt die sympathische Künstlerin. Später habe sich die Intuition als
richtig herausgestellt: “Der Heilige Wolfgang wird schließlich als Hirte
dargestellt. Und Hirte und Schafe gehören zusammen.

Auch wenn Dorothea Stuffer im Moment viel Zeit damit verbringt, Blechtiere ­
unter anderem zum Beispiel auch Blechreiter, die den Kötztinger
Pfingstreiterweg weisen ­ herzustellen, so ist das nicht das einzige
Arbeitsgebiet. Neben der Blechkunst ist die Malerei das zweite Standbein der
Künstlerin. Dabei geht es Dorothea Stuffer, die an der Münchner Akademie der
Bildenden Künste Bildhauerei und Kunsterziehung studiert hat, nicht um
fertige Bildobjekte, sondern um die Kunst als Lebenshaltung. Für sie stellt
Kunst einen Dialog dar. Nichts Endgültiges, Vollkommenes: “Man muss etwas
bewegen. So könne es Jahre dauern, bis ein Bild fertig sei, erzählt
Dorothea Stuffer. Sie verändere ihre Bilder ständig, es könne zum Beispiel
passieren, dass aus einem hochformatigen plötzlich ein querformatiges Bild
werde. Oder dass eine sitzende Frau zu einer liegenden Gebärenden werde.
Deshalb benenne sie ihre Bilder auch ständig um.

“Ich hab kein fertiges Bild im Kopf, bevor ich mit dem Malen beginne,
erklärt die Künstlerin. Das Bild entstehe erst nach und nach während des
Malprozesses. Und auch wenn sie es nicht plane, so entstünden doch häufig
christliche Motive.

Dass sie eine große Tierliebhabern ist, kommt nicht nur bei ihren
Blechskulpturen zum Ausdruck: Auch auf ihren Bildern sind neben menschlichen
Figuren immer wieder Tiere zu sehen: “Ich setze sie in Landschaften und
erzähle, was ich erlebe und was meine Wirklichkeit ist. So verwundert es
nicht, dass bei Dorothea Stuffer, ihrem Mann und ihren Kindern Tiere auch
privat eine große Rolle spielen: Ein Hund, sieben Schafe und ein Pferd
gehören zur Familie.

Einen anderen Beruf als Künstlerin kann sich Dorothea Stuffer nicht
vorstellen: “Schon als kleines Mädchen habe ich gemerkt, dass ich zum
Bildermachen bestimmt bin.

Quelle: "Viechtach aktuell" vom 10.05.2007; Bericht: Stefanie Huber