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Stundenpilgern am Wolfgangsweg und einige Pilgergedanken

Über die Brücke des Riedbach am Wolfgangsweg-Herzstück

 “Stundenpilgern” – das ist Pilgern am Wolfgangsweg, so ungefähr eine oder 2 Stunden lang. Es muss nicht immer die ganz große weite Pilgertour sein, über Tage und Wochen hinweg zum großen Ziel und zurück. Wir machen uns bei “Zauberwetter” auf dem sogenannten “Herzstück” vom Wolfgangsweg auf zum Stundenpilgern am Riedbach entlang Richtung Distelberg.

Der Wolfgangweg ist mit dem dreifarbigen “W” markiert

Infos zum Wolfgangsweg:

Damals in 2015, da ist Pilger Rudi Simeth schon die ganz große Tour hier gegangen! Sein Weg führte hier entlang. Er pilgerte diese Strecke bis zum Pröllergipfel, weiter nach Kloster Kostenz bis Schwarzach, Niederalteich. Auf der sich im Aufbau befindenden Ostroute des Wolfgangsweges, die ziemlich identisch am Via Nova verläuft, kam er nach langer Wanderung und vielen Pilger-Erlebnissen über die Falkensteinkapelle in Österreich, nach welcher die Wolfgangskapelle bei Böbrach nachempfunden ist, über den Mondsee nach St.Wolfgang am Wolfgangsee im schönen Salzkammergut. Die Westroute führt nach Regensburg, wo die Gebeine des heiligen Wolfgang in der alten St.Emmeramskirche aufbewahrt sind. Diese Strecke haben wir uns in erster Linie zu erschließen vorgenommen.

Mit unserem Pilgerhund Snoopy machen wir uns heute auf Spurensuche. Ob wir Spuren vom heiligen Wolfgang entdecken? Vielleicht eine Wolfspur? Den Heiligen Wolfgang begleitete nämlich gern ein legendärer Wolf, wenn er durch die wilden Wälder vor über 1000 Jahren nach Böhmen ging. Der Sage nach – und das ist wohl Fakt – haben ihm aber weder Bär noch Wolf, weder Wildschwein, geschweige denn der Luchs etwas angetan, dem heiligen Wolfgang. Er übernachtete mitten im ungezähmten Wald. Und als er nach Böhmen zog, wo in Chudenice heute der Bolfankek, das ist der “Wolfgangchen” steht, ein historischer Turm,  nächtigte Wolfgang furchtlos unter den Felsen der heutigen Wolfgangskapelle am Wolfgangsriegel bei Böbrach. Ein wildromantischer Ort! Zur Erinnerung daran wurde später vor etwa 300 Jahren die Wolfgangskapelle erbaut, ein Kleinod, zunächst aus Holz, später aus Stein – wie gesagt nach dem Vorbild der sagenumwobenen Falkensteinkapelle in Österreich, wo der heilige das Hackl geworfen hat, was in St.Wolfgang landete, und wo dann die Wolfgangskirche am schönen Wolfgangsee gebaut wurde.

Mit Hund Snoopy auf Spurensuche

Doch Snoopy entdeckt heute nur Rehspuren. Ein Reh – das ist eher ein Begleiter vom Heiligen Gunther, wie wir aus so manchen Darstellungen wissen.  Der heilige Gunther zog ebenfalls pilgernd im Zwiegespräch mit Gott vor etwa 1000 Jahren im Bayer- und Böhmerwald einfachst lebend umher, stets Gottes Ruf im Herzen. Es gibt heute zu diesem Thema den sogenannten Gunthersteig.

Frische Rehspuren im Schnee

Die Heiligen untereinander kennen sich! Sie sind über Zeit und Raum verbunden über Gottes Auftrag und Segen, über Gottes Gnade und Wunder, die an ihnen sichtbar, erkennbar, erlebbar werden, verbunden über ihre Lebenshaltung, die uns heute zum Vorbild dienen mag, und weswegen sich heute viele Menschen auf Spurensuche machen, um Heilung und Orientierung für ihr gestresstes Leben zu finden…

Bei Weg-Kreuzen, Marterln, Kirchen und Kapellen hält der Pilger inne und richtet den Sinn über die Grenzen….

 

Pilgern, das ist ein Wandern mit Gebet, Gedanken, Spurensuche und oft mit einem schweren Rucksack, der immer leichter wird, je tiefer man ins Mysterium eindringt. Pilgern, das ist ein Suchen nach und Finden von dem, was den Heiligen eine unerklärliche Tapferkeit, Kraft und Autorität verliehen hat, die bis in spätere Zeiten wirkt, und zu welcher der heutige Pilger durchaus Zugang finden kann.

Mystisches Pilgertor