Ein Bildervortrag von Pilger Rudi Simeth über seinen Weg nach St. Wolfgang
Pilger Rudi Simeth begeistert interessierte Pilgerfans mit seinen Erfahrungen beim Pilgern nach St.Wolfgang
Ein Bericht von Regina Pfeffer
Gemeinsam auf den Spuren des Kirchenpatrons
Wertvolle Freundschaften mit Pilgern konnte er unterwegs schließen. Schnell entledigte er sich so manchem unsinnigen Ballastes im Gepäck. Schirm, Bücher usw. wurden alsbald zurückgelassen. „Weniger ist mehr“, meinte der Referent überzeugt, der meist ohne Vorbuchung seiner Unterkünfte unterwegs war. Für alle Fälle hatte er einen Schlafsack dabei, den er jedoch nicht brauchte. Als „einzigartig im Bayerwald“ war für ihn, dass er in diversen Gasthöfen mit offenen Armen als Wolfgangspilger aufgenommen wurde, eine reichliche Verpflegung erfuhr und gar mit Pilgerrabatt übernachten konnte. Auch das Nachbarland Tschechien durchquerte Rudi Simeth auf seinen Pilgerreisen. Stationen waren u. a. der Spitzbergsattel, Lypno-Stausee, die Regen- und Moldau-Quelle, Hurkenthal, Rehberg, Bucchina (Buchwald), Fürstenhut. Bei Philippsreut ging es über die Grenze.
Erklärtes Ziel war natürlich St. Wolfgang im Salzkammergut. Zur Sprache kam die Legende des berühmten „Hackl-Wurfes“ bei der Falkenstein-Kapelle, die auf einer sonnigen Lichtung direkt an einer aufragenden Felswand liegt. Pilger glauben, dass der Schlupfstein zum Hindurchkriechen rechts oberhalb des Altars ein Kraftort sei, der die Gesundheit fördere. Dreimaliges Läuten der Turmglocke soll Wünsche erfüllen helfen. In unmittelbarer Nähe zur Kirche befindet sich ein weiteres kleines Häuschen, in dem sich die Heilquelle des Falkensteins befindet. Die Legende besagt, dass der Heilige Wolfgang einen Klosterbruder zum Begleiter hatte, dem das entbehrungsreiche Leben ohne Trinkwasser jedoch viel zu hart war. Also stieß Wolfgang seinen Stab in den Boden und wie durch ein Wunder tat sich an genau dieser Stelle eine Quelle mit frischem Wasser auf. Trotzdem ließ der Mönch den Bischof alleine in der Einsiedelei zurück, die Quelle jedoch gibt es bis zum heutigen Tag und das Wasser ist seit vielen Jahrhunderten dafür bekannt, Heilkräfte zu haben. Besonders für die Augen soll es wahre Wunder bewirken. Ein Gebet für die Lieben daheim war für Rudi Simeth Pflicht.
Den Heimweg des über 800 Kilometer andauernden Pilgerweges (857 Kilometer per Rad und sieben Kilometer zu Fuß über den Falkenstein war sein Resümee) trat er über den Gnadenort Altötting, Landshut und natürlich Regensburg an, wo der Besuch der Wolfgangsgruft mit dem Schrein des Heiligen in der prächtigen Kirche St. Emmeram nicht fehlen durfte. Den kurzweiligen Vortrag lockerten gemeinsam gesungene Lieder auf (Auf der Wulda, Tief drin im Böhmerwald, Nehmt Abschied Brüder usw.). (Bericht und Bild: Pfeffer)