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Der Wolfgangsweg, ein geistiger Pilgerweg

Hildegard Weiler

Gestern trafen sich Hildegard Weiler und Dorothea Stuffer, die beiden Vorsitzenden des Vereins Pilgerweg St.Wolfgang nach dem “Gewitter-Wettersturm” zu einer  telefonischen Pilgersitzung und stellten die Frage:

Was macht einen geistlichen Pilgerweg aus?

Im Wirrwarr der vielen neu entstandenen und neu entstehenden Pilger- und Wanderwege ist der Wolfgangsweg insofern alt und neu, als er mit seiner Orientierungsfigur, dem heiligen Wolfgang eine Persönlichkeit im Zentrum der Betrachtung hat, der seit über 1000 Jahren die sich ständig im Zeitgeist wandelnden Epochen ungebrochen überstanden hat.

Der heilige Wolfgang ist nach wie vor einer der beliebtesten Heiligen Europas. Er ist auch heute, in diesen schwierigen Zeiten,  “eine Leuchte Gottes in dunkler Zeit”, wie ihn einer seiner Biografen genannt hat. Zitat:

“O du Wundermann Deutschlands, eine Leuchte Gottes in dunkler Zeit!”

Hier einige Gedanken von Hildegard Weiler im Gespräch mit Dorothea Stuffer

Die Bedeutung des Wolfgangsweges als geistlicher Pilgerweg

 Die geistige Botschaft wird immer transportiert auf irdischen Wegen.

+ “Stellt euch an die Wege und haltet Ausschau! Fragt nach den Pfaden der Vorzeit. Fragt, wo der Weg zum Guten liegt. Das Gute kommt von Gott. Geht auf dem Weg des Guten, wie Gott diesen Weg in seinem Wort kundtut, dann werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.”

+ In der Geschichte gibt es immer wieder neue Epochen. Das heißt nicht,  dass wir immer wieder die Welt neu erfinden müssen. Wir müssen, um die Menschen für den Wolfgangsweg zu interessieren, nicht immer wieder neuen Aktionismus bieten, um die Menschen zu rufen. es ist vielmehr ein Vorgang des Reifens.

+ Viele Besucher?  Wenn EIN Mensch mit voller Hingabe und Liebe den Wolfgangsweg geht, dann hat das Ewigkeitswert.

+ Schenke deine Schritte, die du auf dem Wolfgangsweg gehst, in Liebe und Dankbarkeit Christus zurück, dann wiegt das so viel wie alle Verdienste der Heiligen.

+ Jesus will in uns lebendig werden. Es geht nicht darum, dass wir etwa die Heilgen anbeten. Wenn wir MARIA sagen, dann sagt sie JESUS und führt zu ihm. Wenn wir WOLFGANG sagen, dann sagt er JESUS und führt zu ihm.  – In den heiligen lebt JESUS. Nicht etwa, dass sie so toll und perfekt sind, sondern JESUS ist in diesen Menschen lebendig.

+ Der Wolfgangsweg ist wirklich ein Heiligenweg. Die Betonung liegt nicht auf Pilgerweg. Das Vorbild ist der heilige Wolfgang. Es handelt sich dabei nicht um eine Mode-Erscheinung.

+ Wer investiert, den sieht man  – – ? –

+ Beim Wolfgangsweg wird man auch zu  den anderen Heiligen geführt, zum Beispiel zu den 14 Nothelfern, zu Maria, zum heiligen Gunther und anderen.

Rechne anders:

+ EIN Pilger mit Inbrunst ist mehr Wert als tausend gedankenlose Mitläufer.

+ EIn Pilger mit Inbrunst wiegt so viel wie tausend Heilige.

+ EIN Mitläufer, der sich Gott öffnet, wiegt so viel wie tausend inbrünstige Pilger.

 

 Warum hat der heilige Wolfgang die Epochen so gut überstanden?

Er ist einer der beliebtesten Heiligen, denn er hat eine absolut integere Biografie. Er hat immer wieder Macht abgegeben, war immer in den Herzen, war ein Mönch der Stille, stets im Gebet in Kontakt zu Gott, auch als Bischof! Er war und ist heute noch beliebt beim Volk, denn er hielt die Volksfrömmigkeit hoch und schätzte sie.

In die Herzen kommen

Der Wolfgangsweg berührt die Volksfömmigkeit und Lebensart der Menschen und spricht sie an, spricht in die Herzen.

Es gibt ganz viel Wolfgangspatrozinien (auch jenseits des Wolfgangsweges). Als Schutzpatron ist Wolfgang präsent in Aachen, Köln, Nürnberg, Chiemgau und an viele anderen Orten.

Zeugnisse

Ein ganz wesentlicher Beitrag zur Erscheinung des Wolfgangsweges sind die er-lebten Zeugnisse von Menschen, die den Wolfangsweg oder Teile davon gegangen sind , und wenn es nur “Stundenpilger” waren.

Wir wollen an dieser Stelle unseren hochgeschätzten Pilgerbruder Rudi Simeth erwähnen und auch die vielen “namenlosen” Menschen, die am Wolfgangsweg etwas erlebt oder gesehen haben, was ihre Herzen berührt hat.

An kleinen Gedenkstätten wird man am Wolfgangsweg auch zu anderen Heiigen geführt.

Pilgern beginnt mit dem ersten Schritt!” Pilger Rudi Simeth erzählt von seinen Erlebnissen am Wolfgangsweg.




Der heilige Wolfgang im schönen Chiemgau

Was könnte denn das sein?

 Heute bekamen wir herzliche Grüße von Pilger Rudi zugesandt, der sich zur Zeit im schönen Chiemgau befindet. Dort hat er den heiligen Wolfgang besucht – beziehungsweise ist der heilige Wolfgang immer mit ihm im Herzen und sichtbar dabei.

Das “Wolfgangsfeuer” brennt in unseren Herzen und beleuchtet den Wolfgangsweg, an dessen Erschließung wir vom Verein Pilgerweg St. Wolfgang arbeiten – ein wahrlich wunderbares “Lebenswerk” unter dem Schutz und Schirm des heiligen Wolfgang. 

 Zum obigen Foto: Im Weihwasserkessel der sich nahe Pilger Rudis still gelegener Unterkunft befindenden kleinen Kapelle in Süssen hat ein Vogel sein Nest gebaut!

Hatte doch Pilger Rudi vor einigen Jahren mal ein ganz besonderes Erlebnis mit einem großen Vogel, der im schönen Chiemgau auf einem Berggipfel am Gipfelkreuz saß und – o Wunder! – auf Pilger Rudis  Schulter geflogen ist und ihm sagte, wie es weitergeht – –  ein wahres Pilger-Ereignis tiefer Prägung und Wegweisung!

Pilger Rudi teilt uns mit:

Nur ein paar hundert Meter von unserer Unterkunft in einem herrlich gelegenem alten Hof entfernt ist eine wunderschöne kleine Kapelle, die dem Heiligen Wolfgang geweiht ist.

Mit einem wunderschön verarbeiteten lebensgroß geschnitzten Hl. Wolfgang. Im Weihwasser Kesserl hat ein Vogel gebrütet.

 Die Schnappenkirche hoch über dem Achental ist dem Heiligen Wolfgang geweiht.

Ein Traumblick weit über´s Land und den gesamten Chiemsee.

 Bei der Einweihung des Kreuzes – gefertigt von Lehrer und Schülern des Landschulheimes Marquartstein durfte ich dabei SEIN.

2015-06-28_Kreuzeinw_Schnappenkirche001.mp4 – Kreuzeinweih. Schnappenkirche – Heilsame Wanderungen (waldaugen.de)

Dem heiligen Wolfgang geweiht: Still gelegene Kapelle in Süssen im Chiemgau – Pilger Rudi Simeth mit dem Fahrrad vor Ort! Innen befindet sich eine großartige Wolfgangsfigur aus Holz und das benannte Vogelnest.

Lebensgroße geschnitzte Wolfgangsfigur in der Kapelle in Süssen

Blick von der ebenfalls dem heiligen Wolfgang geweihten Schnappekirche im schönen Chiemgau

Bei der Einweihung dieses Kreuzes vor der Schnappenkirche war Rudi Simeth dabei!

Wunderschön mit Holzschindeln unverkennbar: Die Schnappenkirche im schönen Chiemgau

Altarbild in der Schnappenkirche: Der heilige Wolfgang, von Engeln umgeben

Der heilige Wolfgang sitzt in feierlichem Gewand und trägt auf seinem rechten Knie ein Kirchenmodell. Ein Engel reicht ihm die Bischofsmütze. Kirchenmodell und Bischofsmütze sind  wichtige Attribute bei den Darstellungen vom heiligen Wolfgang, Einsiedler und Pilger, später Bischof von Regensburg.

DANKE PILGERBRUDER RUDI FÜR DIESEN BERICHT  – –  SEGEN SEGEN SEGEN  – – 




Die Wolfgangspilger machen Heu

Auch Heumachen kann im Sinne des Pilgerns sein: Hier Xaver Hagengruber, Dorothea Stuffer und Pilger Rudi Simeth am Gnadenhof Xaverhof

Das seit 3 Tagen in der Sonne getrocknete Biowiesenheu muss nun zum Heimfahren in sogenannte Schluchten zusammen gerecht werden.

Pilgerhelferin Chintha aus Sri Lanka

Dorothea Stuffer kümmert sich seit vielen Jahren um Schafe

Fröhliche Pause auf warmem Wiesengrund mit Pilgerhelfer Xaver Hagengruber, Hofbesitzer vom Gnadenhof Xaverhof

Pilger Rudi Simeth, Xaver Hagengruber und die beiden Pilgerhelferinnen Monika und Chintha

Chintha Natur barfuß

Pilger Rudi sagt auf Wiedersehen …

… und wandert zu Fuß zum Gnadenhof Xaverhof hinauf, von wo aus er weiter pilgern wird – geplant ist das schöne Chiemgau …

Monika und Chintha gehen nach getaner Arbeit positiv erfüllt zurück zum Auto.

 

Und wie in alten Zeiten ist beim Xaverhof-Heumachen auch mal Raum für Gespräch und Gesang:  

                                         VIDEO HIER

 

Und hier noch ein tolles Lied von Rudi über Maria zum Heiraten! 🙂 

 https://www.youtube.com/watch?v=JIOI0Pllfzs




Die 12 Glücksbotschaften

 Dieser wandernde Pilger befindet sich am sogenannten Engelplatz an der kleinen Holzhütte neben der Herz-Jesu-Kirche in Ayrhof, dem Ziel des etwa 5 Kilometer langen Engelweges. Hier sind verschiedene Figuren angebracht, die, mit Impulsen versehen, die Besucher inspirieren, aufbauen, Orientierung finden helfen mögen.

Die Glückspferde waren zuerst in Kirchaitnach 2015. Heute befinden sich einige davon am Engelweg.

 

Als der Verein Pilgerweg St.Wolfgang mit einigen engagierten Pilgerhelfern im November 2015 das Projekt: “Die Glückspferde” in Kirchaitnach startete, gab es zur Besinnung 12 Glücksbotschaften, die Künstlerin und Projektkünstlerin Dorothea Stuffer damals in ihr Tagebuch geschrieben hat. Sie waren zum größten Teil aus verschiedenen Bibelstellen zusammengesetzt.

Tagebuch von Dorothea Stuffer: Aus dieser Zeichnung  “Die Herzensbotin” wurde eine lebensgroße Glücksboten-Figur – die Glückbotschaften sind notiert

 

Hildegard Weiler , 1. Vorsitzende vom Verein Pilgerweg St.Wolfgang, hat sich nun gewünscht, diese 12 Glücksbotschaften neu ausdrucken zu lassen (danke Marco!) und für die Leute nochmal erneut zugänglich zu machen, etwa auf der Wolfgangskapelle oder hier am Engelweg, beides vielbesuchte Orte.

 “Sie sind so aktuell wie nie zuvor!” so Hildegard.

 Am 13. Juni 2021 brachte Dorothea Stuffer  mit Pilgerhelferin Sylvia die ersten  neu gedruckten 12 Glücksbotschaften an.

Die Glücksbotin “Herzensbotin” ist nun am Engelweg

Geführte Pilgerwanderung August 2018 am Engelweg mit Urlauberpfarrer Lothar Le Jeune und Maiḱe Brandes

13. Juni 2021: Anbringen der 12 Glücksbotschaften

Der Pilger geht zu den Glücksbotschaften

Sylvia betrachtet die Glücksbotschaften und findet sie sehr schön

Die 12 Glücksbotschaften

Jedem Tag die Chance geben, dass uns das Glück gezeigt wird

1. Gnade, Frieden Glück und Wohlstand diesem Land! 

2. Der HERR wird euch besuchen, und ihr werdet nicht mehr weinen noch traurig sein.

3. ER wird euch heilen.

4. Alle eure Verlorenen wird er wiederbringen, und sie werden sicher wohnen.

5. Alles wird euch zweifach erstattet werden.

6. Harret aus, der HERR kommt bald!

7. ER hat euer Flehen und Rufen gehört und wird euch fortan nicht mehr verlassen.

8. Ihr braucht nicht zu kämpfen und zu streiten, denn ER selbst wird alles glücklich und segensreich regeln. 

9. Bewahrt eure Krone, die da heißt Hoffnung, Glaube, Liebe, Vertrauen.

10. Fürchtet euch nicht!

11. Ebnet IHM den Weg!

12. Glück zu! Glück zu!

“In bester Gesellschaft” eine Tuschezeichnung von Dorothea Stuffer




Erleben, Pilgern, Staunen: Die Wunder

Die Wege des Herrn sind unergründlich. 

Es gibt keine Zufälle!

In tiefer Demut vor den Geheimnissen des Lebens – – 

So spricht aus tiefsten Herzensgrund Pilger Rudi Simeth. Er berichtet:

Wir müssen/dürfen im Leben einfach weitergehen.

Uns nicht abbringen lassen durch innere und äußere Widersprecher.

 Ich hab´s gestern wieder buchstäblich erfahren…

In einer wichtigen persönlichen Angelegenheit kamen zeitnah ganz gegensätzliche Informationen auf mich zu.  Da fingen die Gedanken ganz schön zu kreisen an……

 Jetzt hilft nur mehr eine „Erfahrung“ mit dem Rad im Regental – um auf andere Gedanken zu kommen!

Die tiefste Erfahrung war, dass es mich nach einer Andacht in der Wallfahrtskirche Heilbrünnl und einer Rast zum Seele baumeln lassen im ehemaligen Klostergarten Walderbach (heute besuchenswerter Kreislehrgarten) auf die Höhen gezogen hat.

Ich war noch nie in Loibling bei Beucherling – aber ich wusste, da erfahre ich etwas.

Mitten in dem kleinen Ort entdeckte ich eine wunderschöne Kapelle.

Zum besseren Fotografieren „Der vierzehn Nothelfer“ Kapelle kniete ich nieder.

In dem Augenblick kam ein gebückter älterer Herr heraus und sperrte gleich darauf die Kapelle zu.

Erst dann bemerkte er mich.

Wir kamen ins Gespräch. Es war der Senior der Familie, welche die Kapelle vor 5 Jahren erbaut hatten.

Er sperrte mir die Kapelle wieder auf – ich solle den Schlüssel danach in den Blumentopf daneben legen.

Tiefstes Vertrauen gegenüber einem „fremden Pilger“!

In der Kapelle betete ich dann für mich um Klarheit.

Da kam deutlich eine innere Stimme: „Rudi geh deinen Weg. Lass dich nicht abbringen. Hör auf zu grübeln!“

Die 14 Nothelfer haben mir geholfen – neuerdings ist auch der Hl. Wolfgang mit dabei.

Das Rad lief dann wie von selbst hinunter ins Regental und nochmal am anderen Ufer am Heilbrünnl vorbei nach Roding hinein.

Auch in mir war es leichter, lichter und befreiter….

Die Wege des Herrn sind unergründlich –

Liebe Pilgergrüße!

 

Kapelle 14 Nothelfer in Loibling

Pilgergedanken hierzu von Dorothea Stuffer:
Manchmal versuchen uns die Störfaktoren zu verwirren. Oder es entsteht eine Unentschlossenheit und ein ergebnisloses Nachgrübeln. Dann wenden wir uns an die helfenden Heiligen, die uns führend in ihre Nähe rufen und ziehen,  an die Nothelfer auf unserem Pilgerweg, und siehe da, auf einmal reißt der Wolkenhimmel der grauen Nebel-Gedanken auf, und es entsteht eine klare Sicht! Das habe ich auch schon erfahren.
Dein Gebet ist sofort erhört worden. Verunsicherung, nagende Zweifel und düstere Zerrissenheit sind nicht die Eigenschaften der Heiligen, die uns helfen. Sicher hatten sie wie wir oder noch viel schlimmere große Nöte und auch Glaubensnöte. Aber durch ihren Sieg können sie uns nun den Weg zeigen.

Die Wege des Herrn sind unergründlich. 

Es gibt keine Zufälle!

In tiefer Demut vor den Geheimnissen des Lebens – – 

Fotos: Pilger Rudi Simeth